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1. Geschichte des Altertums - S. 96

1892 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
C. Römische Geschichte. Dritte Periode. 96 •stellte die alte (Servianische) Stimmordnung der Centurien wieder lier und ging, nachdem er den beiden für 87 gewählten Consuln, •dem Optimaten Cn. Octavius und dem Demokraten L. Cornelius China, den Eid abgenommen, nichts an seinen Einrichtungen zu ändern, nach Asien (87). Aber sofort erhob sich nun Cinna, um seinen Schwur zu brechen. Nach einem Blutbade aus Rom ver- trieben, sammelte er die Häupter der Popularpartei, Papirius Carbo, Q. Sertorius u. a., um sich. Auch Marius erschien wieder, der nach Sullas Siege sich geflüchtet und unter manchen Abenteuern (Minturnae) sich nach Afrika gerettet hatte, aber auch von dort fortgewiesen worden war. Die Demokraten eroberten Rom (87). Von wilder Rachgier erfüllt, veranlafste Marius ein fünftägiges gräfsliches Morden. Zum siebenten Male Consul ge- worden, starb er am 17. Tage nach seinem Amtsantritt, 70 Jahre alt, mehr seinen Leidenschaften als dem Alter erliegend (86). Die Herrschaft der Popularpartei, deren Haupt nun Cinna war, dauerte bis 83, wo Sulla aus dem Orient zurückkehrte. b) Der erste Mithradatische Krieg (87—84). Mithra- dates Yi., ein Kraftmensch von wildem Despotismus nach Art der türkischen Sultane, als Knabe wie ein gehetztes Wild von -seinen Verwandten durch die Wälder von Pontos verfolgt und so stark geworden an Leib und Willen, hatte, nachdem er durch blutige Mafsregelü seinen Thron gesichert, seine Herrschaft aus- zudehnen begonnen, hatte Kolchis und den Nordrand des Schwarzen Meeres erobert (bosporanisches Reich) und die Könige von Bithy- nien und Kappadocien von sich abhängig gemacht. Seine Fort- schritte waren von den römischen Unterthanen Kleinasiens, wo die römische Herrschaft infolge des schändlichen Aussaugesystems der Publikanen furchtbar verhafst war, und von den Griechen jubelnd begrüfst worden. Als Nikomedes von Bithynien auf Roms Befehl ihm den Krieg erklärte, wurde er völlig geschlagen und der römisehe Gesandte M’. Aquillius von Mithradates grausam getötet. Nun war ganz Kleinasien in seiner Gewalt (88). Von Ephesos aus erliefs er den Blutbefehl, nach welchem an einem Tage 80000 —150000 Italiker hingeschlachtet wurden. Auch ganz Thrakien, Makedonien und Griechenland fielen ihm zu. Jetzt «erschien im Frühjahr 87 Sulla in Epirus, eroberte das durch

2. Alte Geschichte - S. 58

1872 - Mainz : Kunze
58 C. 3torffe|unfl des Kampfes und ^tofgen. 1) Sder Krieg wirb je^t für die ©rieten 'sum 2lngrtffs = Irt eg. Haupturjadfje bes ©ieges und sugleicf) feine tüefenilidjfte §otge roar der Sluffcfjroung 2ltf)en8. Erfte Vegeifterung be§ ©iegs, Verkeilung der Veute, Erneuerung der Eibgenoffenfdfjaft und Einfe^ung eines gefammtf)ehenifcf)en Nationalfeftes, der Eleu = tfyerien, raeldfjes aber fpäter niemals abgehalten nmrbe. ©emein= fame Vestmngung £f)eben3; bei der Verfolgung be§ ©ieges aber, beffen nad^fte Veroollftänbigung die Vertreibung der ^ßerfer t)on ihren Fangen in ^racien und am Hellespont (©eftos und Vg* $an§ genommen 478), — treten die ©partaner in den Hintergrund iheils wegen der lanbesoerr ätljerifcf)en ^ßlane bes $paufa= nias, der mit den Sßerfern in Unter^anblung tritt, t^eiß raegen bes Mißtrauens, roelcljes fein Venehmen der fpartanifdjen Regierung gegen Unternehmungen in fo weite Fetne einflößt, %ils roeil der glotte, b. der athenifchen ©eenta d)t jetjt naturgemäß die Hauptrolle gufäkt und ihren ^ü^rern, 2lriftibes und K im o n, 2rütiabes ©ohn, bas Vertrauen der Router entgegenfommt. Sdie ©partaner üb er I aff en die ^ortfü^riittg bes Krieges den Slt^enem. Unterbeffen Neubau und Vefeftigung der ©tabt Sitten und ihrer £äfen (s$iräeus), beren außerorbentlidf) günftige üftaturlage X^emiftofleä erfannt hat: der uerftecfte Seiber« fprucf) der ©partaner gegen den “Dkauerbau („roeil er dem einen feften ^ßunft in ©riecf)enlanb geben fönnte!") burcf) £$emu ftofles Sift und die Energie der at^enifc^en Veoölferung gu ^idfjte gemalt: für regelmäßige Vermehrung der Kriegsflotte (300 frieren) ©orge getragen. Einfluß der feefahrenben Veootferung fteigt; auf 2lriftibes Antrag auch der oierten folonifd^en Vermögensflaffe, den Steten, ooeeä Bürgerrecht mit 3utritt §u allen Slemtern eingeräumt. 2) Sdiefer 2luffdf)tt>ung im 3nnern $ängt enge jufammen mit der Slusbehnung der athenifchen^acht n a cf) außen und der Fortfet^ung bes perfifdfjen Kriegs. ®ie burdj die $Perfermacf)t junäcfjft bebroljten ,3nfel= un^ Küftenftäbte meift ionifd^en ©tammes fdfjließen ficfj unter at^enifd^er Hegemonie ju einer ©gm= mad^ie gufammen, beren Sftittelpunft bas ionifdfte Sd e l o S, in beffen Slpolloheiligthum der 23unbes)df)a& (460 Talente, 2lnfangs) nieber= gelegt: jährliche Diatrimarbeiträge an Struppen, ©elb, ©Riffen; ©gnobe der Verbünbeten mit nomineller ©leicfjberechtigung aller ©lieber, Vorort Sitten, Slriftibes erfter „Heßenotamias". ©emein-

3. Die alte Geschichte - S. 234

1899 - Langensalza : Gressler
234 Willen von einem seiner Anhänger begangene Mordthat wurde von seinen Gegnern benutzt, das Volk gegen ihn aufzubringen. Der Konsul bewaffnete den Senat und dessen Partei und fiel über die Freunde des Gracchus her. Dieser suchte sich durch die Flucht zu retten, wurde aber von seinen Verfolgern eingeholt und ließ sich, da er keinen Ausweg mehr sah, von einem Sklaven töten. 3000 seiner Anhänger wurden erschlagen; seine Leiche wurde durch die Gassen geschleift und endlich in die Tiber geworfen. Nach seinem Tode wurden die Ackerverteilungen von Jahr zu Jahr schläfriger vollzogen und endlich ganz eingestellt. Die traurigste Folge aber jener Volkstumulte war, daß das Volk sich an Vergießung von Bürgerblut gewöhnt hatte. Von der Zeit an suchten die Volkeshänpter das mit Gewalt durchzusetzen, was aus gesetzlichem Wege nicht zu erreiche« war. 36. Krieg gegen die Cirnbern und Teutonen, 113—101. Marius. Zu der Zeit, da Griechenlands Kultur schon im Verblühen begriffen war und Rom von Jahr zu Jahr schwelgerischer wurde, lag Deutschland noch in tiefer Wildnis. Der Boden war mit Wald bedeckt, in welchem Bären, Wölfe, Elentiere und wilde Pferde hausten; das Klima war weit rauher als jetzt. Eigentliche Städte fand man nicht, sondern die Menschen wohnten in einzelnen Hütten, zu denen man auf Fußsteigen gelangte. Landstraßen gab es nur sehr wenige; denn ein großer Verkehr war unter den halbwilden Bewohnern nicht. Unsere Vorfahren waren starke Menschen, mit schönen blauen, aber wildblitzenden Augen und langem, blondem oder rötlichem Haare. Hohe Redlichkeit und Treue war ihnen eigen; voll wilden Mutes liebten sie keine andern Anstrengungen als Jagd und Krieg; aber sie waren auch streitsüchtig, träge zu friedlicher Arbeit, zur Trunkenheit und zum Spiele geneigt. Während die Frau sich in der Haushaltung oder aus dem Felde quälen mußte, lag der Mann aus seiner Bärenhaut und sonnte sich, oder er strich im Walde umher und suchte das Wild zu seinem Vergnügen aus. Sonst war er mäßig, lebte von Früchten oder von dem Fleische

4. Theil 1 - S. 141

1827 - Leipzig : Fleischer
.Jl41 bin entjianb ein gefóbríkber St'rieg pífá)en ten ü\6mecn und Lateinern. ©íner der $elbberrn mar der nun jum bejahten 3ftann gereifte Soíanítué ílorquatué. Ídiefer oerbot bei £obeé* ftrafe, of)ne befonbere drlaubniß fíd) mit dem geinbe in ein ©e* fecbt cinjulafíen. Slber er f)atte einen jungen ^offnungéuoücit (2cí)n; biefen fcbícfte er einft mit einem Skeiter!)aufen auf $und= febaft aué. 2)abei traf er auf feinblícbe Leiter, beren Slnfüb* rer ißn mit í)óí)nenben ©orten ¿um Kampfe reijte. 9)?anliué der ©oíjn ftúrjte ficb auf den geint»; ein ^meifampf begann, und der tapfre Sromer rannte dem geinbe den ©peer bureb die _ ©urgel. ©ann 50g er ibm die Lüftung ab, febrte iné üagec juruef, und mürbe 00m £eerc mit §rol)locfen empfangen. ,,33a¿ ter," fpracb er, „um ju geigen, daß icb bein ©of)tt feg, fo habe icb einen geinb im ßmeifampf erlegt; sie()e hier die erbeutete Stiftung!" — Stber der alte Sftanlius manbte ft'cb fcbmerjlicb ab, und oerfammelte baé £eer, und fpracb: „weil bu, 9)banliu6, den 35cfef)t beé (Sonfulé übertreten, und die @l)rfurd)t gegen beinen Sßater aué den Slugen gefegt i)aft, fo mußt bu fterben. freilich fpreeben oüterlicbe ítebe und der abgelegte 33emeié bei? ner Tapferkeit für bicb. Slber entmeber muffen die 35efe()le beé (ütonfulé bureb beinen Tod geheiligt, ober fíe bureb beine ©trafíofígfeit oerad)tlid) merben. ©ief)! mein tf)eurer ©of)n, icb muß baé erftere mahlen. ©eb, Victor tf;ue beine Pflicht I" Ssei biefen fcbrecflicben ©orten ftanben 2t0e mie oerfteinert ba; beim der junge Sejtanliué mar allgemein geliebt; und erft alé der Tobeéftreicb geführt mar, brachen Me in 23ermünfdnmgen gegen den graufamen Ssater aué. Sjtaníiué ^6rte fíe und febmieg. @r batte ein ungeheures Opfer gebracht, aber ec konnte nun auf pünktlichen ©eborfam rechnen. ©leid) barauf geigte ein anbrer Qtonful eine faffc eben fo große soaterlanbsliebe. T>ie ©abrfager batten ausgefagt, bas? jenige $8olk mürbe fiegen, beffen gelbberr fid) dem Tode meinen mürbe, fobalb er die ©einigen meid)en füf)e. ©ogleid) gaben die beiten (Sonfuln, jener Sjfanlius Torquatus und tyubt liué Üdeciué Sftué, fíd) baé ©ort, daß der jenige oon if)? nen, beffen gíügeí meíd)en mürbe, dem Sobe entgegen geben wollte. 3e£t rückten fíe por; lange mürbe mit gleichem ©lück

5. Theil 1 - S. 245

1867 - Breslau : Max
Sylla. — Verfall der Sitten in Rom. 245 waren, wurden endlich in einer Schlacht anseinandergesprengt, und nun hielt Sylla (82) seinen Einzug in Rom. Während er- den Senat versammelt hatte und hier eben seine Rede hielt, ließ er in der anstoßenden Rennbahn 8000 Gefangene, die sich ihm gegen das Versprechen, sie nicht zu tobten, gutwillig ergeben hatten, niedermetzeln. Die Senatoren, die das gräßliche Geheul der Angefallenen und das Klirren der-Schwerter hörten, erblaßten vor Entsetzen und sahen sich erschrocken an. Er aber sprach mit einer schauderhaften Ruhe: „Laßt euch nicht stören, ihr Senato- ren; es werden nur einige Rebellen auf meinen Befehl todt ge- macht." Bald darauf ließ er in einer benachbarten Stadt (Prä- neste), die sich ihm ergeben hatte, 12,0oo Menschen abschlachten; nur den Frauen und Kindern schenkte er das Leben und zerstörte dann die ganze Stadt. In Rom wurden nun von ihm Listen derjenigen Marianer bekannt gemacht, deren Vermögen und Leben verfallen sei, so daß die ganze Stadt mit Jammer und Mord erfüllt war. Das sind die berüchtigten Proscriptionen des Sylla! Nachdem nun das ganze römische Reich bezwungen ihm zu Füßen lag, ließ er sich auf unbestimmte Zeit zum Dictator wäh- len, herrschte mit königlicher Gewalt und nahm den Beinamen des Glücklichen an. Aber schon nach zwei Jahren war er der Herrschaft überdrüssig; sein empörtes Gewissen ließ ihm keine' Ruhe, und eine giftige Krankheit durchwühlte das Mark seines Lebens. Er legte zu Aller Erstaunen die Herrschaft nieder und zog sich auf sein herrliches Landgut bei Neapel zurück. Hier nahm seine Krankheit so zu, daß sein Körper zuletzt mit Beulen bedeckt war, welche abwechselnd anfbrachen und aus denen Millionen von Ungeziefer hervorkrochen, die ihn bei lebendigem Leibe fast aussraßen. So starb er unter fürchterlichen Qualen, acht Jahre nach Marius, 78 vor Christus. 36. Verfall der Sitten in Rom. Gern möchten wir nun auch Züge edlex Menschen unter den Römern erzählen; aber leider war die Sittenlosigkeit jetzt schon so allgemein geworden, daß Wenige gefunden wurden, die eine Ausnahme davon machten, und diese Wenigen zogen sich in ihre Familien zurück und erwarteten in aller Stille bessere Zeiten, die aber noch lange nicht kamen.- Das meiste Gute ge- schieht ja überhaupt in aller Stille; namentlich das,

6. Bd. 2 - S. 126

1837 - Stuttgart : Scheible
Barbarei verfolgt. So starb, um nur ein Beispiel an- zuführen^), Diophanes in einem mit Schlangen und Vipern gefüllten Fasse. Nasica, welcher der Gegenstand des öffentlichen Hasses geworden war, mußte eine Be- feblshaberstelle1 2 * * *) in Asten annehmen, wo der Kummer seinem Leben ein Ende machte M Man fuhr unterdessen in der Vollziehung des Acker- gesetzes eifrig fort; Tiberius und Appius Claudius wur- den durch zwei andere Beamte erseht, Cajus Gracchus ^ aber behielt feine Stelle. Bald darauf schlug Papirius Carbo, einer der Triumvirn, der zu gleicher Zeit Tri- bun war, zwei Gesetze vor: nach dem einen sollte man, durch verschlossenech Stimmzettels, seine Stimme geben, und nicht laut6), wie früher; nach dem andern sollte es dem Volke erlaubt seyn, die Tribunen in ihrem Ainte zu lassen H, so lange es ihm beliebe. Der erste Vor- schlag wurde angenommen, der zweite aber verworfen, nachdem sich mehrere ausgezeichnete Römer, unter an- deren Scipio Africanus minor, der Annahme desselben widersetzt hatten. Der Besieger von Carthago und Nu- mantia ward von jetzt an ein Gegenstand des Volks- hasses, der ihn schon seit dein Augenblicke verfolgte, wo er die Ermordung seines Verwandten Tiberius gut ge- heißen hatte. Die Vollziehung des Ackergesetzes gab zu vielen Klagen Veranlassung^). Oft war es unmöglich, die usurpirten Ländereien von den rechtlich ^) erworbenen zu unterscheiden. Die mit jener Vollziehung beauftragten Beainten wurden durch den Consul Seinpro nitls Tu- 1) citer' 2) cnmmanclement 3) )U übers. : setzte (mettre) Ende seinen Tagen 4-) «eoret 5) bulletin 6) à baute von; 7) Iemdn. in seinem Amte lassen, continuel- 9^0. äans ses fonctions 8) zu etw. Veranlassung geben, occasionner qqch, 9) justement.

7. Das Altertum - S. 207

1891 - Münster i.W. : Schöningh
Friedländer: Die Schauspiele zur Kaiserzeit. 207 Julius Cäsar bei seinen Triumphalspielen eine Schlacht im Cirkus aufführen, wo die Zielsäulen weggenommen und zwei Lager aufgeschlagen waren: auf jeder Seite fochten 500 Mann zu Fuß, 300 zu Pferd und 200 Elefanten, die bemannte Türme auf dem Nacken trugen. Claudius ließ nach der Besiegung Britanniens im Jahre 44 die Eroberung und Plünderung einer dortigen Stadt und die Übergabe der Häuptlinge auf dem Marsfelde in vollster Wirklichkeit vorstellen, wobei er im Feldherrnmantel präsidierte. Die Tierhetzen. Die erste bekannte Tierhetze gab in Rom M. Fnlvins Nobilior, der Besieger Ätoliens, 186 v. Chr. Seitdem wurde dies Schauspiel, das während der Republik meist im großen Cirkus, später gewöhnlich im Amphitheater stattfand, häufig und mit immer größerer Pracht veranstaltet. Die Tiere wurden teils nur gezeigt, teils gehetzt und erlegt, indem man sie abwechselnd miteinander und mit Menschen kämpfen ließ. Die Schauspiele im letzten Jahrhundert der Republik lassen erkennen, daß die römische Macht bereits bis in die äußersten Fernen der Erde reichte. In den dreizehn Jahren von 58—46 v. Chr. folgten drei Schauspiele von beispielloser Pracht aufeinander, in welchen Tiere dem Volke vorgeführt wurden, deren Namen bis dahin kaum nach Rom gedrungen, und deren Fang mit den ungeheuersten Schwierigkeiten verknüpft war: die Ungeheuer des Nil, Krokodil und Hippopotamus, das Rhinoceros, eine weder vorher noch nachher gesehene afrikanische Affenart, der Luchs, die Giraffe u. s. w. Am 'meisten erstaunt man jedoch sowohl über die Zahlen der Tiere von einer Gattung, als die Gesamtzahlen der verschiedenen, die bei einzelnen großen Schauspielen in Rom zusammengebracht sein sollen. In dieser Beziehung sind die Spiele des Pompejns und Cäsar später nicht nur nicht übertroffen, sondern auch nicht erreicht worden. Bei den ersteren sah man angeblich 17 oder 18 Elefanten, 500 oder 600 Löwen, 410 andere afrikanische Tiere; bei den letzteren 400 Löwen und 40 Elefanten. Doch, daß 100 und selbst 200, ja 300 Löwen, 300, 400, 500 Bären, ebensoviel afrikanische Tiere bei einem einzigen Schauspiel gezeigt und gehetzt wurden — solche Angaben sind bei den Geschichtschreibern der Kaiserzeit nichts weniger als selten. Bei dem hnnderttügigen Feste, das Titus zur Eiuweihuugsseier des Flavischen Amphitheaters im Jahre 80 gab, sollen an einem Tage 5000 wilde Tiere aller Art gezeigt, im ganzen 9000 zahme und wilde getötet worden sein. Bei den viermonatlichen Festen, die Trajan im Jahre 107 zur Feier des zweiten daeischen Triumphes veranstaltete, sogar 11000. Mit den Tieren, die damals in Rom zu einem einzigen großen Feste in Rom zusammengebracht waren, könnte man also gegenwärtig alle zoologischen Gärten Europas reichlich versorgen.

8. Griechische und römische Geschichte - S. 72

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
72 Umkreise saen Tausende von Zuschauern, alle in weien Kleidern und mit Krnzen ans dem Haupte. Um noch mehr Abwechslung herbeizufhren, brachte man spter auch Lwen, Tiger u. a. wilde Tiere auf den Kampfplatz und lie sie gegen die Fechter los. So wurden ein-mal unter Pompejus in einem Fechter-spiele 18 Elefanten, 500 Lwen und 300 andere wilde Tiere gettet. Wieviele Menschen dabei ums Leben gekommen sind, wird gar nicht berichtet. Eine bessere Art der Kmpfe waren die Wagenrennen. Anfangs lie man sie durch Sklaven und Freigelassene aus-fhren, spter nahmen die Vornehmsten im Volke, ja sogar Kaiser daran teil. Nicht nur Pferde, sondern auch Hirsche, Tiger, Lwen und Elefanten wurden zu solchen Wettfahrten verwendet. Der Sieger erhielt als Preis einen Palmenzweig, eine Krone oder auch eine Geldsumme. Daneben wurden Faust- und Ringkmpfe, Wettlaufen und sonstige Spiele veranstaltet. Wer sich beim rmischen Volke beliebt machen wollte, konnte kein besseres Mittel anwenden, als ffentliche Spiele zu veranstalten. Denn panem et circenses" (Brot und Spiele) war der Wahlspruch des arbeitsscheuen Volkes geworden. Wollte jemand z. B. zu hohen Staatsmtern gelangen, so war die Veranstaltung groartiger Spiele unerllich. Einer suchte dabei den anderen an Pracht zu berbieten. So wurden im Zirkus nicht nur ordentliche Hetz-jagden auf Lwen und Tiger ausgefhrt, sondern man setzte sogar die Arena unter Waffer und lie Krokodile, Nilpferde und Robben gegen Bren kmpfen. Auch ganze Flotten von Kriegsschiffen muten auf ausgegrabenen Teichen Vrden Augen der Zuschauer Kmpfe auffhren. Als Csar zum Konsul gewhlt werden wollte, lie er 1200 Menschen gegen 40 Elefanten zur Belustigung des Volkes kmpfen, und zum Schlu wurde das ganze Volk auf seine Kosten gespeist. 32, Kuntt und (Cltftentcbaft in Rom. 1. Ginflu der griedrifcben Bildung. Nachdem die Rmer Griechen-land erobert hatten, kamen sie bald zu der Erkenntnis, da ihnen die Griechen an Bildung weit voraus waren. Diese berlegenheit der Griechen war ganz natrlich. Denn der Sinn des Rmers war mehr auf das Praktische gerichtet. Man hielt es fr viel ehrenvoller, dem Vaterlande durch Taten zu dienen als durch Wort und Schrift. Jetzt aber beeilte man sich, das Versumte nachzuholen. Die vornehmen rmischen Jnglinge fingen an, die griechische Sprache zu erlernen. Durch die vielen griechischen Sklaven hatten sie dazu die beste Gelegenheit. Aber auch in den Schulen wurde das Griechische gelehrt. Gladiatoren.

9. Altertum - S. 192

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
192 Der Untergang der Republik Zirkus Arena Öffentliche Bauten Privat- bauten 1000 Denaren; Äsop, ein Zeitgenosse Ciceros, hinterließ ein Vermögen von 20 Mill. Sesterzen (4 Millionen Mark). Von geringerer Bedeutung waren die schon in alter Zeit zu Ehren der drei kapitolinischen Gottheiten (§ 158) eingerichteten Zirkus -spiele. Sie bestanden in Wagenrennen und wurden im September als „römische Spiele“ im Zirkus maximus zwischen Aventin und Palatin abgehalten. Auf dem Forum oder im Zirkus wurden die seit dem ersten punischen Kriege aufgekommenen Fechterspiele gegeben, die bald allgemeiner Beliebtheit sich erfreuten. Kapua beherbergte in seinen Mauern die größte Fechterschule (§ 143), in der die Fechter im Gebrauch der Waffen von einem Fechtmeister ausgebildet wurden. Amphitheater für Gladiatorenspiele entstanden zuerst im Kampanien. Seit 186 fanden auch Tierhetzen statt. Bei diesen hetzte man Tiere gegeneinander oder auf Tierkämpfer oder verurteilte Verbrecher, deren Hinrichtung damit zu einem öffentlichen Schauspiel gemacht wurde. Sulla ließ als Prätor 100 Löwen im Zirkus von afrikanischen Speerwerfern erlegen, Domitius Ahenobarbus 100 numidische Bären, Pompejus 500—600 Löwen, Cäsar 400 Löwen und wilde Stiere. Bisweilen wurden statt der Hetze seltene Tiere nur gezeigt; so im J. 58 das erste Nilpferd und fünf Krokodile, im J. 55 das erste Nashorn, im J. 46 die erste Giraffe, im J. 11 unter Augustus der erste Tiger. § 161. Römisches Leben. Seit der Niederwerfung Karthagos und den Eroberungskriegen im Osten entwickelte sich Rom zur Großstadt mit vielstöckigen Häusern und hohen Mieten. Staat und Privatleute wetteiferten miteinander in Nutz- und Prunkbauten. Dem von Flaminius (§ 123 u. 124) erbauten Zirkus folgte schon 184 der Bau einer Basilika durch den Zensor Kato (§ 132). Die Straßen wurden gepflastert, die Hafenanlagen erweitert und über den Tiber die erste steinerne Brücke (ftons Aemilius) geschlagen. Aus Gründen der öffentlichen Gesundheit erhielt Rom unter Benutzung älterer Entwässerungsanlagen eine unterirdische Kanalisation (cloaca maxima). Großartige Wasserleitungen versorgten die Stadt mit dem besten Trinkwasser. Pompejus errichtete nach seinen Siegen im Osten das erste steinerne Theater für 10000 Zuschauer (§ 148). Bald folgten zwei weitere Theater, das des Baibus und das des Marcellus, dessen Mauern zum Teil noch heute stehen. Die strengen Rangunterschiede der römischen Gesellschaft kamen in der Verteilung der Plätze zum Ausdruck: die ersten Sitzreihen blieben den Senatoren Vorbehalten; dann folgten die Plätze für die Ritter; hinter diesen die Plätze der Priester, Beamten und Frauen. An den Abhängen des Palatin erstanden die Paläste der Reichen, die in Prachtbauten einander zu übertreffen suchten. Griechische

10. Mancherlei für Jung und Alt - S. 110

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
110 letzterer zugleich sein Geburtstag — die Einweihung des Tempels des Augustus, welcher von Tiberius begonnen, aber nur langsam gefördert und daher erst jetzt zur Vollendung gebracht worden war. Er gab dabei einen ersten deutlichen Beweis von seinem Hang zu maßloser Verschwen- dung, indem er z. B. am ersten Tage nicht nur die Senatoren und Ritter, sondern das ganze Volk mit einem Festschmaus bewirtete, indem er das Volk mit allerlei Spielen und Tierhetzen im großartigsten Maß- stabe ergötzte, wobei, wie uns berichtet wird, 400 Bären und ebensoviel Löwen und Panther getötet wurden, und außerdem jedermann aus dem Volke noch ein Geschenk von 300 Sesterzien erhielt. Indes machte ihn diese Verschwendung, da sie doch zunächst vorzugsweise im Interesse des Publikums geschah, zur Zeit beim Volke nur um so beliebter. Bald nach Niederlegung seines Konsulats (im ersten Monat seiner Regierung) wurde er gefährlich krank, und noch war seine Gunst so groß und so allgemein, daß die Thore des Palatiums Tag und Nacht von Volks- massen belagert waren, die nach Nachricht über das Befinden des Kaisers verlangten, und in den Provinzen überall für seine Genesung Gebete und Opfer dargebracht wurden. Mit seiner Wiedergenesung aber trat nun sofort eine völlige Ände- rung in seinem ganzen Verhalten ein. Während er bisher aus Scheu vor Senat und Volk sich Zügel angelegt hatte, so gab er jetzt seinen Neigungen und Begierden vollen freien Lauf; es schien, als ob dieser Beweis von Liebe des Volks ihm zuerst das Gefühl der Sicherheit gegeben habe, und als ob er von nun an es sich zur besondern Aufgabe mache, der Welt und zugleich sich selbst zu beweisen, daß er thun könne, was ihm beliebe. Das erste war, daß er zwei thörichte und niedrige Schmeichler, von denen der eine für den Fall seiner glücklichen Herstellung gelobt hatte, für ihn zu sterben, der andere, als Gladiator aufzutreten, mit grausamem Hohne nötigte, ihre Gelübde zu erfüllen: jenen ließ er im Opferschmuck durch die Straßen führen und dann hinrichten; dieser, ein Ritter, mußte vor seinen Augen den Kampf als Gladiator bestehen und wurde, obgleich er gesiegt hatte, doch kaum und nur nach den demütigsten Bitten begna- digt. Hierauf entledigte er sich aller derjenigen in seiner Umgebung, die ihm irgendwie gefährlich schienen oder durch ihre Ansprüche ihm lästig wurden. Zunächst also erhielt der junge Tiberius durch einen von ihm abgesandten Centurio den Befehl, sich selbst zu töten; dem Centurio war verboten, mit eigener Hand das kaiserliche Blut zu vergießen, er mußte daher den unglücklichen, erst 18jährigen Jüngling vorher mühsam an- leiten, wie er sich den Todesstoß geben sollte. Dann wurde auch der Vater seiner Gemahlin Claudia, M. Claudius Silanus, einer der un- i
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